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Positionspapier zum Hochfahren der Veranstaltungsaktivitäten

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„Als Vertreter der Veranstaltungshäuser und Experten der Branche ist es an uns, der Politik Lösungen aufzuzeigen, wie ein Weg aus der Krise machbar und möglich ist, ohne die Gesundheit der Anwesenden zu gefährden“, so EVVC Präsidentin Ilona Jarabek. „Uns ist es wichtig, dass die neuen Regelungen einen einheitlichen Rahmen und damit Orientierung bieten, aber in den Ländern angepasst werden können und Einzelfallbetrachtungen zulassen. Eine bundeseinheitliche Lösung nach dem Prinzip „One fits all“ ist weder realistisch noch sinnvoll.“

Zu erwarten ist, dass die Pandemie in Deutschland unterschiedlich und dynamisch verlaufen wird, so dass differenzierte Bewertungen und Anpassungen möglich sein müssen. Darauf gibt das vorliegende Positionspapier Antworten, indem die Häuser und Veranstalter selbst die Maßnahmen in ihrem Sicherheitskonzept verankern. Im ersten Schritt können geschäftliche Veranstaltungen stattfinden. Sie sind in der Regel sehr gut zu steuern, der Teilnehmerkreis ist nachvollziehbar. In einem zweiten Schritt sollen die Erfahrungen als Blaupause für öffentliche Veranstaltungen, beisielsweise in den Bereichen Gesellschaft, Kultur und Sport, dienen.

Um ohne Risiko für Besucher und Mitarbeiter wieder in den Veranstaltungsbetrieb zu kommen, empfehlen die Experten eine stufenweise Bewertung der Risiken. Zentrale Punkte des Positionspapiers sind hierfür die Reduzierung der Personendichte auf maximal eine Person pro 4 qm, die Erhöhung der Abstände von Besucherplätzen auf mindestens 1,5 m in alle Richtungen, die Erweiterung der mobilen Gangbreiten von 1,2 m auf 2,4 m, die Einhaltung der einschlägigen Hygienemaßnahmen sowie ein qualifiziertes Einlass- und Auslassmanagement sowie entsprechende Besuchersteuerung.

Messeplätze, Kongresshäuser, Kongresshotels, Multifunktions- und Stadthallen in Deutschland sind modern und auf hohem technischen Niveau. Notwendige Hygienestandards könnten hier durchweg problemlos umgesetzt werden, meint der EVVC.

Über 80 % der EVVC Häuser befinden sich in kommunaler Trägerschaft, viele haben zum jetzigen Zeitpunkt Kurzarbeit angemeldet. Nach aktuellen Umfragen unter den EVVC Mitgliedshäusern ist bundesweit mit einem Mehrbedarf aufgrund der Corona-Krise von rund eine Milliarde Euro zu rechnen, um die kommunalen Häuser in diesem Jahr zu finanzieren. Sollten bis Ende des Jahres keine Veranstaltungen möglich sein, wird diese Zahl noch steigen.
„Es sind enorme Belastungen, die hier auf die Kommunen zukommen und die nur durch ein Investitionsprogramm des Bundes für Bürgerhäuser, Stadthallen und Kongresszentren abgefedert werden können. Weniger Besucher in den Häusern bedeuten auch weniger Einnahmen, verbunden mit höheren Kosten durch Investitionen in Hygiene, Sicherheit und Besuchersteuerung“, so EVVC Präsidentin Ilona Jarabek. „Gerade Veranstaltungen können jedoch ein wichtiger Bestandteil sein, um die Wirtschaft und unser Zusammenleben wieder hochzufahren. “

Der EVVC - Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. repräsentiert rund 750 Veranstaltungszentren, Kongresshäuser, Arenen und Special Event Locations in Europa.

Info: www.evvc.de