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Immersive Audiotechnik beim Ravenna Musik-Festival

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Das im Juni und Juli stattfindende Ravenna Musik-Festival setzt auf immersive Audiotechnik. Herzstück des Soundsystems sind die Anwendungen „Soundscape“ von d&b audiotechnik und das mc²36 Audio-Mischpult des Herstellers Lawo.

Bereits vor drei Jahren, also noch vor dem Launch von Soundscape auf der ISE im Februar, hat das auf Produktionen von Klassik, zeitgenössischer Musik und Jazz spezialisierte italienische Rental-Unternehmen BH Audio damit begonnen, die d&b/Lawo-Plattform zu testen. Verantwortlich für den Systemaufbau beim Ravenna Festival ist Massimo Carli von BH Audio. Für die FoH-Mischung hat er sich für Lawos IP-basiertes Audio-Liveproduktions-Mischpult mc²36 entschieden, da er sich von dessen Anpassungsfähigkeit bereits bei einem anspruchsvollen Verdi-Festival im Farnese Theater in Parma überzeugen konnte.

„Nach drei Wochen Probeaufführungen wollten die Produzenten mehrspurige Aufnahmen machen – das war mit zwei über Ravenna mit dem Pult verbundenen Recording-Systemen ein Leichtes“, sagt er. „Dann sollte ich Intercom und Garderoben-Kommando für die Sänger und den Chor hinzufügen – das löste ich einfach über die Kanäle und die interne Kreuzschiene des Pultes. Einen Tag vor der Generalprobe wurde ich gebeten, den Ton in alle Räume des Theaters zu verteilen. Mit dem mc²36 konnten alle Anforderungen problemlos erfüllt werden – sehr einfach und sehr schnell. Mit anderen Live-Konsolen, die wir in unserem Bestand haben, wäre es viel komplizierter gewesen, und ich hätte wahrscheinlich zusätzliches Equipment gebraucht.“

Zum Aufbau für das Ravenna Festival sagt Carli: „Der Einsatz von Ravenna/AES67 ermöglicht ein im Vergleich zu früher sehr einfaches Set-up. Vom mc²36 kann ich über einen der drei Ravenna/AES67-Ports 44 Direct-Outs und 20 Post-Fader-Auxes an den Soundscape DS100-Prozessor senden. Und ich schicke die DS100 Signale über die AES/EBU-Ausgänge der Lawo Stagebox direkt zu den verschiedenen Lautsprechern. Wir nutzen auch ein Tracking-System über das Netzwerk, um die korrekte Position der Sänger dynamisch an das DS100 zu übertragen.“ Carli weiter: Soundscape ist vielleicht nicht für jeden Job geeignet.“ Meiner Meinung nach werden mit der Zeit, durch veränderte Hörgewohnheiten, die Hindernisse überwunden werden. Ich bin mir sicher, dass dieses Set-up letztendlich den Live-Sound verändern wird. Wer einmal damit gearbeitet hat, wird es nicht mehr missen wollen.“

Unabhängig von Soundscape hatte die Einführung des mc²36 auf dem Ravenna Festival das Sound-Set-up gegenüber den Vorjahren vereinfacht, da (neben dem über Cisco-Switches via Ravenna/AES67 angebundene d&b DS100) nur das Pult und die Lawo Compact I/O Stagebox benötigt wurden.

Davor benötigte man eine analoge Konsole mit AES/EBU-A/D-Wandlern, einen Formatwandler, eine Audiomatrix und ein Multicore, um AES/EBU an die Amplifier zu schicken.

„Das mc²36 bietet unendlich viele Möglichkeiten zur Vorbereitung des Layouts, und man kann es ganz einfach und schnell ändern und modifizieren, ohne dass es dabei zu Tonunterbrechungen oder Beeinträchtigungen kommt“, erklärt Carli. „Bei den meisten meiner Jobs muss man bis zur letzten Sekunde – oder sogar während der Veranstaltung selbst – Kanäle hinzufügen oder das Routing ändern. Mit dem mc²36 ist das kein Problem.“

Info: www.lawo.com

mc²36 beim Ravenna-Festival (Foto: Lawo)