Start Business LOBO kehrt der Prolight + Sound den Rücken

LOBO kehrt der Prolight + Sound den Rücken

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Showlaser-Spezialist LOBO wird sich in diesem Jahr nicht an der Prolight + Sound beteiligen. Die „stetig rückläufige Anzahl internationaler Kontakte“ ist nach Unternehmensangaben der Grund für den Verzicht.

Geschäftsführer Lothar Bopp zu den Hintergründen der Entscheidung: „Für uns ist der Schritt, uns von unrentablen Messen zu trennen, immer sehr schmerzhaft. Wir standen zum Beispiel bei der SIB in Rimini und der Photokina in Köln einst vor ähnlichen Entscheidungen. In Rimini hatten wir immerhin Standflächen von meist über 1000 Quadratmeter, auf unserem letzten Stand auf der Photokina sogar 1500 Quadratmeter. In Frankfurt haben wir als Reaktion auf den Einbruch der für uns relevanten Kennzahlen die Standgrösse im letzten Jahr bereits etwas reduziert. LOBO ist stärker als die meisten Aussteller auf internationale Märkte hin ausgerichtet. Wir erwirtschaften zwischenzeitlich über 80 % unseres Umsatzes im Ausland, davon sogar 75 % im außereuropäischen Ausland. Frankfurt war für uns viele Jahre lang ein ideales Sprungbrett in diese Märkte. Wir verzeichneten einst einen regen Zustrom von Besuchern aus Asien, den ehemaligen Ostblockländern sowie selbst aus Südamerika.

In Asien hat sich die Messe Frankfurt mit ihren Veranstaltungen im Ausland das Wasser selbst abgegraben; in anderen Regionen haben sich Alternativen zur Prolight + Sound etabliert. Darüber hinaus mussten wir aber in den letzten Jahren verstärkt feststellen, dass die Messe leider nicht einmal mehr vollumfänglich den deutschsprachigen Raum abzudecken vermag und speziell seit 2011 sehr starke Tendenzen in Richtung einer eher regional geprägten Messe zeigt. So konnten wir zum Beispiel nicht einmal mehr in gewohntem Umfang Besucher aus Österreich und der Schweiz oder aus auch ehemals stark vertretenen Nachbarländern, wie zum Beispiel den Niederlanden, verzeichnen. Nennenswerte Zuwächse gab es allenfalls an Besuchern aus dem Rhein-Main-Gebiet.“

Alexander Hennig, PR-Unit bei Lobo, führt weiter aus:

„Wir hatten in Frankfurt über sehr viele Jahre hinweg gleichbleibende Kontaktzahlen bei durchaus guter Kontaktqualität. Dies stand jedoch stetig steigenden Ausstellerkosten gegenüber – selbst wenn man die Inflation herausgerechnet hat. Solange wir auf eine gute Kontaktqualität bauen konnten, waren diese Mehrkosten durchaus noch gerechtfertigt, zumal sich Frankfurt über einige Jahre in gewissem Sinne doch zu einer Leitmesse der Branche entwickelt hatte. Seit 2008 beobachten wir allerdings einen stetigen Rückgang an relevanten Kontakten. Besonders extrem ist der Rückgang bei internationalen Besuchern. Gemessen am Jahr 2008 ist in dieser für uns besonders bedeutenden Besuchergruppe bis 2012 ein dramatischer Rückgang von 89 % an relevanten Kontakten zu verzeichnen. Besonders stark war der Rückgang im Jahr 2011; und dies obwohl LOBO in diesem Jahr insgesamt einen absoluten Rekordumsatz eingefahren hat. Dadurch und durch erneut stark gestiegene Ausstellerkosten, sind allein schon die durch die Messegesellschaft selbst verursachten Kontaktkosten regelrecht explodiert. Selbst das können wir als Premium-Anbieter, der eher vom Projektgeschäft lebt, durchaus noch kompensieren, in soweit sich aus der Messepräsenz Projekte entsprechenden Volumen ableiten. Betrachtet man jedoch die tatsächlich auf der Basis von Messekontakten getätigten Umsätze, steht spätestens seit 2010 hinter unserem Engagement in Frankfurt ein großes Fragezeichen.

Dennoch werden wir natürlich weiterhin auf jenen Messen eine unverändert starke Präsenz zeigen, die unsere Märkte besser bedienen. So werden wir z.B. in Dubai mit einer völlig neuen Showproduktion aufwarten und dort auch wieder eine neue Produktlinie präsentieren. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass wir unsere Messe-Aktivitäten in andere Richtungen sogar eher ausdehnen werden. So ist LOBO zum Beispiel in diesem Jahr vom 4. bis 7. November Gastgeber der ILDA-Konferenz, dem internationalen Branchentreff der Laser- und Multimediabranche.“

 

Info: www.lobo.de