Yamahas Digitalkonsolen PM1D und PM5D erweisen sich seit mehr als einem Jahrzehnt als Stützen groß angelegter Produktionen. Sie sind bei Livetourneen und Festivals ebenso zu Hause wie an Theaterbühnen, in Musicalhäusern, bei öffentlichen Großveranstaltungen oder bei aufwändigen Firmenevents. Beim Rivage PM10 handelt es sich um das allerneueste Digital-Flaggschiff.
Rivage PM10 vereint eine Vielzahl von Ideen in sich und soll einen echten für die Industrie darstellen. Bestmöglichen Klang soll die Konsole durch den neu entwickelten Hybrid-Mikrofonvorverstärker RY16-ML-SILK erzielen.
Diese Entwicklung implementiert eine Analog-Sektion, die auch bei höchsten Pegeln stets ein klares, natürlich klingendes Audiosignal liefert, welches durch einen 24Bit / 96kHz AD-Wandler digitalisiert wird. Die direkt anschließende DSP-Sektion modelliert mittels Yamahas weiterentwickelter VCM-Technologie die Klangcharakteristik von Rupert Neves‘ anerkannter Trafo-Schaltung samt dessen populären „Silk“-Effekt.
Der Toningenieur kann frei wählen, ob er den Signalpfad ungefärbt und transparent verwenden möchte, oder es vorzieht, bestimmen Eingangssignalen mit den Modi „Silk Red“ respektive „Silk Blue“ über das „Texture“-Poti im „Selected Channel“-Bereich Farbe und Charakter hinzuzufügen.
Für das Rivage PM10 hat Yamaha die Zusammenarbeit mit anderen Herstellern nachhaltig vertieft. Neben der engen Kooperation in der Entwicklung des neuen RY16-ML-SILK-Vorverstärkers, sind aus dieser Beziehung heraus auch neue VCM-Algorithmen der EQ- und Dynamikprozessoren Rupert EQ773, Rupert Comp 754, Rupert EQ810 und Rupert Comp 830 entstanden.
Aber nicht nur das; darüber hinaus sind zusammen mit den dänischen Ingenieuren von TC Electronics zwei neue Reverb-Systeme im Rivage PM10 implementiert. Die dem beliebten System 6000 entstammende „VSS4HD“ Raumsimulation und der „NonLin2“ Stereo-Hall stehen dem Rivage PM10 Nutzer zur Verfügung.
Die Entwicklung ist diesbezüglich noch nicht zu Ende, denn eine Live-Version des Ultra-Harmonizers H3000 von Eventide wird in der nächsten Zukunft standardmäßig in das Rivage -PM10-System integriert sein.
Die Bedienoberfläche des dürfte den Nutzern von Yamaha-Konsolen auf Anhieb vertraut sein, wenngleich sie mehr Möglichkeiten bietet als je zuvor. Eines der wichtigsten und interessantesten Merkmale, das vom PM1D und vom PM5D übernommen wurde, ist ein kompletter Kanalzug – wie gewohnt „Selected Channel“ genannt – mit vollständigem, taktilem Zugriff auf ausdrücklich alle Parameter des gerade selektierten Kanals.
Die 24 physischen Kanalzüge der Benutzeroberfläche gehen virtuell und nahtlos in die beiden 15“-Touchscreens über, während die Drehregler dank ihrer „Hufeisen“-LED-Anzeigen über eine optimale Ablesbarkeit verfügen. Über eine DVI-Buchse kann bei Bedarf ein zusätzlicher, dritter Bildschirm angeschlossen werden.
Zu den weiteren Innovationen zählen eine nochmals verbesserte Szenenverwaltung, Dual- Monitorbusse, die Möglichkeit, bis zu 384 Effektprozessoren gleichzeitig zu benutzen sowie vier USB-Anschlüsse für Datensicherung, Maus-/Tastaturbedienung und 2-Spur-USB-Aufnahmen.
Das Rückgrat des Rivage-PM10-Systems wird von Yamahas neu entwickeltem TwinLANe-Netzwerk-Ring gebildet. Dieser kann bis zu 400 Audiokanäle übertragen – bei 96 kHz / 32 Bit und über Distanzen von bis zu 300 Metern. TwinLANe kann bis zu acht RPio622-Ein-/Ausgangs-Einheiten einbinden, und – zum Zeitpunkt der Markteinführung – zwei CS-R10-Bedienpulte und bis zu zwei DSP-R10-DSP-Engines verwalten.
Das RPio622 bietet sechs der neuen RY-Kartensteckplätze, für die drei verschiedene Ein-/Ausgangserweiterungskarten zur Verfügung stehen. So kann jedes Rack mit bis zu 96 Mic-Preamps ausgestattet werden. Darüber hinaus verfügen RPio622 und DSP-R10 über die neuen HY-Kartensteckplätze für weitere Ein- und Ausgänge, während in allen drei Hardware-Komponenten des Systems weiterhin bis zu zwei der beliebten Mini-Ygdai-Karten verwendet werden können.
Da das CS-R10-Bedienpult selbst über 8 analoge Ein- plus 8 Ausgänge sowie 8 + 8 AES3-Ein-/Ausgänge mit Samplerate-Konvertern verfügt, kann ein voll ausgebautes Rivage-PM10-System insgesamt mehr als 3000 Ein- und Ausgänge verwalten.
Eine neue, optional erhältliche HY-Dante-Karte eröffnet weitere Anwendungen, wie Mehrspuraufnahmen oder die Integration von externer, Dante-kompatibler Hardware, wie beispielsweise Yamahas CL- und QL-Konsolen.
Info: www.yamahacommercialaudio.com
Rivage-PM10 (Foto: Yamaha)