Auf der Expo 2025 in Osaka macht der österreichische Pavillon Zukunft hör- und erlebbar. Im Foyer erwartet die Besucher eine audiovisuelle Klanginstallation, die das Motto „Composing the Future“ auf eindrucksvolle Weise inszeniert: Ein selbstspielender Bösendorfer-Enspire-Flügel interagiert mit einem „unsichtbaren“ Orchester – eine präzise ausbalancierte Symbiose aus Live-MIDI-Steuerung und vorproduzierter Mehrkanal-Orchesteraufnahme. Die technische Realisierung dieser immersiven Erfahrung verantwortete die Universität Mozarteum Salzburg unter Einsatz aktueller IP-basierter Lawo-Technologie.
Mozarteums. Herzstück der Tonregie ist ein mc²56 Produktionsmischpult mit 48 Fadern, ergänzt durch redundante A__UHD-Core-Einheiten sowie A__stage64- und A__mic8 Audio-I/O-Interfaces. Alle Komponenten sind über die IP-Management-Plattform Lawo HOME vernetzt, die zentrale Systemkontrolle, Ressourcenzugriff und Routing über eine benutzerfreundliche Oberfläche ermöglicht.

Die Orchesteraufnahme erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren: Zunächst wurde der Klavierpart auf dem Enspire-Flügel eingespielt und sowohl als MIDI-Daten als auch in Audioform aufgezeichnet. Diese Dateien dienten in der anschließenden Session als Referenz für Dirigent und Ensemble, die mit Kopfhörern zum virtuellen Pianisten spielten – ein Verfahren, das höchste Synchronität bei voller klanglicher Kontrolle erlaubte. Die Aufnahme wurde im 7.1-Setup und mit zusätzlichen Stützsignalen umgesetzt.
Die Nachbearbeitung und Mischung erfolgten über das mc²56-Pult, dessen flexibles Routing und präzises Monitoring eine exakte Abstimmung zwischen Flügel und Orchester ermöglichten. Die Integration von Waves SuperRack-Plug-ins ermöglichte eine nuancenreiche Klanggestaltung mit orchestraler Tiefe und Transparenz. Das Ergebnis: ein akustisch realistisches Ensembleerlebnis, das im Pavillon wie eine Live-Performance wirkt.
Vor Ort steuert ein Automationssystem das Zusammenspiel von Flügel und Orchesteraufnahme. Ein Medienserver verwaltet die MIDI-Daten und die Wiedergabe der multikanalen Orchesterproduktion. Die Raumklangwiedergabe erfolgt über ein angepasstes Lautsprechersystem, das Besucher in eine klangliche Realität versetzt, die über klassische Konzertformate hinausgeht. Die lückenlose Synchronität erzeugt den Eindruck, Pianist und Orchester stünden leibhaftig im Raum.
Besonders hervorzuheben ist die Systemstabilität: Die automatisierte Steuerung, redundante Absicherung und konstante Wiedergabequalität gewährleisten einen zuverlässigen Betrieb über die gesamte Laufzeit der Expo hinweg. Die Klarheit und Räumlichkeit der Klanginszenierung basieren maßgeblich auf den bei der Produktion eingesetzten Technologien von Lawo.
Die technische Infrastruktur, die das Mozarteum im Zuge seiner Modernisierung implementiert hat, bietet auch langfristig Vorteile für Lehre und Forschung. Mit mc²56 und mc²36 xp sowie der vollständig IP-basierten Architektur wurde ein professionelles Umfeld geschaffen, das Studierenden praxisnahe Einblicke in moderne Produktionsprozesse ermöglicht – vom Recording über das Mixing bis hin zur Automatisierung komplexer Wiedergabestrukturen.
Die Klanginstallation im österreichischen Pavillon ist somit mehr als eine technische Demonstration. Sie ist ein kulturelles Statement und ein bildkräftiges Beispiel dafür, wie Musik, Raum und Technik verschmelzen können.