Mit dem ANX4 stellt Shure einen skalierbaren Drahtlosempfänger vor, der sowohl mit dem Axient Digital- als auch mit dem ULX-D-System betrieben werden kann. Der Empfänger wird ohne vorkonfigurierte Kanäle ausgeliefert und kann individuell über ShureCloud aktiviert werden. So lassen sich die Systeme an wechselnde Anforderungen anpassen – von kleinen Anwendungen bis hin zu Produktionen mit hoher Kanalanzahl. Je nach gewählter Konfiguration unterstützt der Shure ANX4 bis zu 16 Kanäle im Axient-Digital-Modus oder bis zu 24 Kanäle im ULX-D-Modus – jeweils in einem einzigen Rackplatz.
Das Konzept basiert auf einem flexiblen Lizenzmodell, das den Erwerb und die Zuweisung einzelner oder gebündelter Kanalpakete ermöglicht. Einmal aktiviert, lassen sich die Lizenzen über ShureCloud auch auf andere ANX4-Einheiten übertragen. Dadurch wird nicht nur die Wiederverwendbarkeit optimiert, sondern auch die Verwaltung größerer Systembestände vereinfacht. Für Produktionen mit wechselndem Set-up bietet dieses Modell Vorteile, da sich die Kanalzahl exakt nach Bedarf skalieren lässt, ohne zusätzliche Hardware vorzuhalten.
Der Empfänger unterstützt eine breite Schaltbandbreite von 174 MHz bis 2 GHz. Zwei Antennenpaare decken jeweils bis zu 72 MHz ab, was flexible Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Frequenzumgebungen erlaubt. Damit reagiert Shure auf die zunehmende Frequenzknappheit und den Bedarf an agilen Systemen für professionelle Anwendungen. Auch die Versorgung ist flexibel: Der ANX4 ist wahlweise für den Betrieb mit Gleich- oder Wechselstrom erhältlich, was seine Integration in mobile und stationäre Set-ups erleichtert.
Trotz der kompakten Bauform bringt der ANX4 eine umfangreiche Anschlussausstattung mit. Vier Ethernet-Ports sowie vier koaxiale Antenneneingänge ermöglichen eine optimierte Systemkonfiguration, oft ohne zusätzliche Splitter oder Router. Das erleichtert den Aufbau von redundanten oder segmentierten HF-Strukturen. Für Monitoring und Kontrolle stehen ein 6,6-Zoll-Farbdisplay sowie ein 6,35-mm-Kopfhörerausgang an der Front zur Verfügung. Zudem sind Dante- und AES67-Ausgänge integriert, was die Einbindung in IP-basierte Audioumgebungen ermöglicht.
Die Steuerung erfolgt über Shure Wireless Workbench, eine bewährte Lösung für Set-up, Monitoring und Frequenzkoordination. Die Kombination aus Softwareintegration, Netzwerkfähigkeit und modularem Lizenzsystem macht den ANX4 zu einer zukunftsorientierten Komponente innerhalb des Shure Wireless Ecosystems.
Parallel dazu entwickelt Shure auch das Axient Digital PSM System weiter. Ein Firmware-Update erweitert die Übertragungskapazität der Funksender ADTQ und ADTD. Im Zusammenspiel mit dem ANX4 lassen sich bis zu 16 Stereo-Audiokanäle mit einem einzigen Quad-Sender realisieren. Für Anwendungen mit vielen Rückwegen – etwa in Live-Produktionen mit komplexem Monitoring – entstehen damit neue Optionen. Der erhöhte Datendurchsatz basiert auf einer Mehrkanal-Breitband-Technologie (WMAS1) und wird durch separat lizenzierbare Erweiterungspakete aktiviert. Diese stehen in Ein- oder Vierkanal-Optionen zur Verfügung und sind ebenfalls über ShureCloud verwaltbar.
Mit dem neuen Point-to-Point-Modus adressiert Shure zudem Anwendungen, bei denen größere Distanzen überbrückt werden müssen. Die Funksender ADTQ und ADTD verfügen über eine höhere HF-Ausgangsleistung als herkömmliche Taschensender und ermöglichen so eine stabile Übertragung über weite Strecken. Auch hier bleibt das Lizenzsystem modular, wodurch Audioprofis je nach Anwendungsfall flexibel zwischen Kapazität, Reichweite und Verteilung wählen können.
Die neuen Komponenten der ULX-D-Serie folgen demselben Ansatz. Sender und Empfänger werden künftig mit erweiterten Frequenzbändern ausgeliefert, die – abhängig von der Region – bis zu 166 MHz Bandbreite bieten. In Europa lassen sich damit deutlich mehr Kanäle im gleichen Spektrum realisieren, was vor allem in stark genutzten HF-Umgebungen entscheidend ist. Die neuen ULX-D-Komponenten sind vollständig kompatibel mit dem ANX4-Empfänger und erlauben so eine durchgängige Systemarchitektur, unabhängig vom verwendeten Frequenzbereich.