Bei der aktuellen „Halb Mensch halb Disco Tour 2025“ setzt Tedros „Teddy“ Teclebrhan auf das Breitband-Drahtlossystem Spectera von Sennheiser. Das System basiert auf der WMAS-Technologie („Wireless Multichannel Audio Systems“) und erlaubt die gleichzeitige Übertragung von Mikrofon- und In-Ear-Signalen über ein einziges SEK-Beltpack. Monitortechniker Antonius „Toni“ Kern steuert alle Beltpacks aus der Ferne, passt Pegel an und überwacht Akkustände.
Im Einsatz sind 15 SEK-Bodypacks, betrieben im UHF-Bereich. Für die stereophonen IEM-Feeds nutzt Kern den Audio-Link-Mode „Live“ mit 1,6 ms Latenz. Sein eigenes Beltpack läuft im Modus „Live Link Density“ mit 2,7 ms. Die Base Station (1 HE) verwaltet bis zu 64 Audiokanäle und arbeitet statt vieler Schmalbandträger mit zwei Breitbandkanälen à 6 oder 8 MHz. Die Gesamtsendeleistung bleibt dabei bei maximal 50 mW, was parallele Nutzung in Mehrraum-Installationen ermöglicht.
Im Touralltag erleichtert Spectera das Frequenzmanagement. Kern reserviert lediglich einen 8-MHz-Block, den die Software automatisch konfiguriert. Auch im Festivalbetrieb erwartet er Vorteile gegenüber herkömmlichen Schmalbandsystemen. Redundanz ist durch doppelte Netzteile, primäre und sekundäre Dante-Anschlüsse sowie optionale MADI-Ports gewährleistet.
Die Stromversorgung erfolgt über BA 70-Akkupacks, geladen in L 6000-Stationen. Laufzeiten von mindestens vier Stunden decken Show und Soundcheck ab. Die Metallgehäuse der Beltpacks sind laut Kern robust und ausgewogen im Gewicht.

Die Audioqualität profitiert von 96-kHz-Abtastrate an der Base Station, passend zu den eingesetzten Digitalpulten. Diese doppelte Samplingrate reduziert die Latenz und sorgt für einen offenen, transparenten Klang. Künstler-Feedback beschreibt den Sound als deutliche Verbesserung gegenüber zuvor genutzten IEM-Lösungen.
Auf der Bühne stehen neben Teddy eine elfköpfige Live-Band und drei Bläser. Alle Akteure sind drahtlos angebunden. Konventionelle Wedges sind nur für Gäste vorgesehen, ergänzt durch Subwoofer für Schlagzeug und Percussion.
Für die HF-Abdeckung kommen vier Spectera DAD-Antennen zum Einsatz: zwei auf der Bühne, eine am FOH-Platz für Publikumsinteraktionen und eine für HF-Scans. Die PoE-versorgten Antennen machen zusätzliche Splitter oder Booster überflüssig.
Teddy nutzt ein Sennheiser HSP 4-Nackenbügelmikrofon, verbunden mit dem SEK-Beltpack, sowie einen Handsender für flexible Auftrittswechsel. Beide Signale werden vom Monitorplatz und FOH eng betreut. Das System erlaubt spontane Wechsel ohne Unterbrechung.
Die WebUI der Spectera-Base Station läuft dauerhaft auf einem vernetzten Rechner am Monitorplatz und bietet laut Kern eine klare Übersicht aller relevanten Parameter. Logistisch reduziert das kompakte System den Transportaufwand, da große Wireless-Racks entfallen.
Spectera zeigt auf dieser Tour sowohl in der Audioqualität als auch in der praktischen Handhabung seine Stärken. Für Kern ist die Technik ein Werkzeug, das Broadcast-, Touring- und Festival-Produktionen gleichermaßen effizient unterstützt – mit hoher Kanalzahl, stabiler Übertragung und schneller Einsatzbereitschaft.