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Aus Meyer Sound Mina wird Meyer Sound Lina

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Das Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg hat sein Beschallungssystem im Grande Salle erneuert. Das 1964 eröffnete Grand Théâtre im Zentrum der Stadt ist Luxemburgs größte und bedeutendste Spielstätte, ein Drei-Sparten-Haus mit vielfältigem Programm und renommierten internationalen Partnerschaften. Gespielt wird im Grande Salle mit 947 Plätzen und im Studio, einer flexiblen Blackbox für bis zu 296 Besucher.

Typisch für beide Häuser ist, dass die gastierenden Produktionen zumeist in der Originalsprache spielen. Im Grande Salle wird auf zwei großen Displays auf beiden Seiten der Bühne mehrsprachig untertitelt. Die Displays können flexibel auf- und abgehängt werden. Die direkt darüber und darunter installierten Lautsprecher nicht.

Die Meyer Sound Lautsprecher sind passgenau in die komplexe, hölzerne Vertäfelung eingebaut, die dem Saal seinen ganz eigenen Charakter verleiht. Und die Rede ist hier auch von zwei großen Line Arrays aus je zwölf Lina. „Wir haben zwischen Lina und Leopard geschwankt. Aber die Anlage musste wegen der Ästhetik in die Vertäfelung passen. Die Linas hängen jetzt an der gleichen Stelle wie zuvor die Minas. Das passt genau, da mussten wir keine Änderungen vornehmen“, erklärt Kevin Hinna, ehemaliger Chef der Abteilung Audio-Video am Grand Théâtre .
Verändert hat sich der Headroom, der mit den neuen Lina Arrays jetzt enorm ist. „Vor allem bei Tanzshows“, so Hinna, „waren wir, was den Headroom angeht, recht weit oben angekommen. Dass wir da mehr Luft bekommen, war eine der Hauptanforderungen an das neue System.“

Die zweite Hauptanforderung an das neue System war die deutlich bessere Bassabdeckung für den gesamten Saal. Hier konnten – anders als bei den Line Arrays – die angestammten Positionen nicht beibehalten werden. Die Subwoofer des alten Systems waren unterhalb der Arrays verbaut, direkt über dem Boden und zu nah am Publikum.

Die neuen Subwoofer, vier 750-LFC, werden in einer Linie und mit gleichmäßigem Abstand entlang der oberen Bühnenkante geflogen. Für das Publikum nicht zu sehen, gewährleisten sie die vollständig homogene Bassabdeckung für den riesigen Saal mit seinem großen Balkon. Die Klangverteilung ist so um vieles homogener geworden. „Das hat jetzt überall den gleichen Klang, das war vorher nicht der Fall“, sagt Hinna.
Die Vertiefungen zu beiden Seiten der Bühne, in die die alten Subwoofer verbaut waren, blieben nicht ungenutzt. Hier wurde jeweils eine Ultra-X40 installiert, die deutlich weniger Platz benötigt. Entsprechend wird hier die Vertäfelung angepasst. Wenn der verfahrbare Orchestergraben geschlossen und bestuhlt ist, liefern die Ultra-X40 den Infill.

Außerdem wurden doch noch Leopards ins neue System integriert. Insgesamt zehn Stück hat das Grand Théâtre angekauft. Zu groß dimensioniert für den Einbau als seitliche Arrays, werden fünf davon als Center unter dem oberen Bühnenrand geflogen, wo sie zwar kaum zu sehen sind, aber dennoch massiven, brillanten Sound mit exzellenter Sprachverständlichkeit liefern.

„Da laufen die Stimmen drüber. Das Allerwichtigste ist ja die Sprachverständlichkeit, und die hat sich mit dem Leopard als Center Fill um Welten verbessert“, sagt Kevin Hinna. „Und die Leopards sind mobil. Wenn auf der Hinterbühne gespielt wird, können wir einfach zwei Fünfer-Arrays hängen.“

Konzipiert wurde das System vom Audio-Team des Grand Théâtre. „Als ich hier als Chef angefangen habe, waren Lina und Leopard schon im Gespräch. Wir haben dann im Meeting mit den Arbeitskollegen pro und contra aufgeschrieben und das, was uns wirklich am Herzen liegt. So ist dieses System entstanden, unser Wunschsystem. Und wir sind jetzt sehr flexibel.“

Hinna hat, wenn er über die Flexibilität des Systems spricht, auch das Studio des Grand Théâtre und das Théâtre des Capucins im Blick. Das zuvor im Grande Salle installierte Mina System spielt jetzt im Studio. Alle „frei gewordenen“ Lautsprecher aus dem Grande Salle sind an den anderen beiden Spielstätten flexibel einsetzbar oder zusätzlich im Grande Salle.

Gesteuert wird das System von einem Galileo Galaxy 816 sowie einem Galileo Galaxy 408. Premiere hatte es bereits im März 2021, als die Luxemburger Spielstätten nach der Corona-Pause ihren Betrieb mit Publikum wieder aufgenommen haben. Selbstverständlich mit den entsprechenden Hygiene- und Abstandsregeln. In der Sommerpause folgte der Umbau der Vertäfelung für die Ultra-X40.