Start Production Die Ärzte rockten die Clubs mit Bertil Mark

Die Ärzte rockten die Clubs mit Bertil Mark

81

„Herbst des Lebens“ nannte sich die Club-Tour der Ärzte, welche die Berliner Band einmal quer durch die Republik führte – und restlos ausverkauft war. Das LIT-Design-Award-prämierte Bühnendesign von Lichtdesigner Bertil Mark hat sich für die Club-Tour verändert und ist mit Portman S-Tribe LED-Leuchten aufgefrischt worden. Da gleichzeitig auch der tourende Lichtdesigner selbst nach zwölf Jahren an der grandMA2 auf ein komplettes grandMA3 System inklusive Software umstieg, fühlten sich die Vorbereitungen zur „Herbst des Lebens“ Tour für ihn allerdings eher wie „alles neu macht der Mai“ an.

In Clubs „arbeite der Raum selbst immer mit“, betont Bertil Mark, weshalb man mit vergleichsweise wenig Scheinwerfern ziemlich beeindruckende Effekte erzielen könne. „Wir wollten für die Clubtour mehr mit flächigem Licht arbeiten. Fast alles ist LED-basiert, sodass ich auch jede Menge Einzelpixel-Optionen zur Verfügung habe. So lässt sich auch aus statischem Licht Bewegung generieren, ganz ohne großen Moving-Light-Einsatz. Im Grunde ist dieses Design eine Hommage an die alten, großen Rock’n’Roll-Shows, die mit PAR-Kannen geradezu ausgekleidet waren“, fügt der Designer hinzu.

Mit dem erstmaligen Tour-Einsatz einer grandMA3 mit grandMA3 Software markiert die Tournee für den erfolgreichen Designer eine Zäsur: „In den vergangenen zwölf Jahren habe ich auf der grandMA2 gearbeitet und auf diesem Instrument meine eigene Arbeitsweise entwickelt. Ich hatte meine eigenen bewährten Wege gefunden, wie ich mich dieses Instrumentes bedienen möchte, wie ich Shows darauf entwickle und mir Dinge zurechtlege. Ich musste über nichts mehr nachdenken, hätte das Pult notfalls auch blind bedienen können“, erklärt er.

Als er das erste Mal die grandMA3 Software gestartet habe, sei damit zunächst Schluss gewesen: „Plötzlich musste ich nachlesen oder im Zweifel jemanden anrufen und fragen“, fährt Bertil Mark fort. „Und ja, in dem Moment kamen schon ein paar Zweifel auf. Ich war erschlagen von der neuen Vielfalt der Dinge, den neuen Displays und Möglichkeiten. Allerdings war dieser Prozess auch sehr interessant und beförderte meine Kreativität. Challenge accepted.“

Nach und nach offenbarte die neue Software ihre Kräfte. „Je länger ich mich mit der grandMA3 Software beschäftige, desto mehr Ideen kommen mir. Einen großen Vorteil sehe ich bei Festival-Shows, wenn jeden Tag neue Lampentypen in die Show integriert werden müssen. Mit dem neuen Patching lässt sich vieles sehr schnell glattziehen. Eine Herausforderung, auf die ich mich besonders freue, ist meinen kreativen Umgang mit der Recipe Engine der grandMA3 zu finden. Das Maximum aus den Recipes herauszuholen, das wird für mich langfristig vermutlich den großen Mehrwert der grandMA3 ausmachen.“

Mittlerweile hat Bertil Mark seinen Umgang mit dem neuen System gefunden: „Ich arbeite nur auf einer Seite und lege mir die Komponenten in real-time zurecht. Ich habe sehr viele Executor, mit denen ich on the fly Farben und Intensitäten ändern kann. Die neuen Funktionen haben mich inspiriert und meine Kreativität angekurbelt. Alles ist belegt, hinter jedem Drehregler verbirgt sich eine Funktion. Da Ärzte-Shows immer sehr spontan sind, klebt mein Blick immer an der Bühne und ich ‚spiele‘ die Konsole live dazu.“

Das Lichtsystem der aktuellen Ärzte-Tour besteht aus einer grandMA3 full-size, einer grandMA3 compact XT, zwei grandMA3 processing units und sieben Nodes. Bis auf wenige Ausnahmen setzt sich die gesamte Lichtsteuerung ausschließlich aus grandMA3 Komponenten zusammen.