Start Business Rückblick auf den Adam Hall Industry Talk

Rückblick auf den Adam Hall Industry Talk

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Was bedeutet die weltweite Corona-Krise für die Eventtechnik-Industrie? Welche Auswirkungen haben die massiven Einschränkungen auf Hersteller, Vertriebe und Dienstleister? Welche Herausforderungen – aber auch Chancen – birgt die Zukunft? Mit diesen hat sich der Industry Talk der Adam Hall Group beschäftigt. Knapp 90 Minuten diskutierten acht Branchenexperten in einer gemeinsamen Videokonferenz, die am 31. März ausgestrahlt und von mehr als 1.700 Zuschauern verfolgt wurde.

Keine Events, keine Konzerte, keine Konferenzen, keine Messen – die Event-Industrie ist global und umfassend von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Besonders Eventtechnik-Dienstleister verzeichnen große Umsatzeinbußen. In diesem Zusammenhang hob Nico Ubenauf von satis&fy zunächst die große Solidarität innerhalb der Branche hervor: „Keine Branche würde einen mehrmonatigen Shutdown überleben. Deshalb haben wir uns sehr schnell mit anderen Firmen zusammengeschlossen, um etwas zu unternehmen. Wir wollten proaktiv vorangehen und uns nicht nur über die – richtigen und wichtigen –Maßnahmen beklagen.“

Marcus Pohl von der ISDV berichtete unter anderem über eine breit angelegte Erhebung unter Eventtechnik-Dienstleistern und weiteren Branchenbeteiligten. So wurden allein im Zeitraum Februar/März mehr als 12.000 Events in Deutschland abgesagt, was einem Ausfall von rund 30.000 Arbeitstagen für die involvierten selbstständigen DienstlesterInnen entspricht.
Als Eventtechnik-Hersteller sieht sich Marcus Graser, CEO von Claypaky, in Italien ganz besonders massiven Einschränkungen und Problemen gegenüber: „Zum Einen hoffen wir, dass wir irgendwann wieder mit der Produktion starten können und sich unsere Lieferkette halbwegs normalisiert. In diesem Zusammenhang blickte jeder noch vor kurzem sorgenvoll nach China. Mittlerweile hat sich die Lage komplett gedreht und es gibt ein wachsendes Nachfrageproblem aus Europa.“

Wenn die herkömmlichen Wege und Prozesse (vorübergehend) wegbrechen, gilt es, neue Optionen auszuloten. Diesen Standpunkt machte Ubenauf deutlich: „Man kann die Zeit auch nutzen, um neue Projekte und Prozesse zu etablieren. Zudem werden die Menschen ein enormes Verlangen nach Konzerten und Events verspüren, wenn die Sicherheitsmaßnahmen vorüber sind. Gleichzeitig werden Livestreams ihren Stellenwert weiter ausbauen und könnten in Zukunft eine preisgünstige Ticketalternative für Premium-Events darstellen.“Joe Lamond, Präsident & CEO der NAMM Show, formulierte schließlich eine ganz konkrete, übergreifende Hoffnung: „Vielleicht führt dies alles dazu, dass unsere Regierungen in Zukunft mehr Wert auf jeden Einzelnen legen – auf Selbstständige, Angestellte, Menschen allgemein und nicht zuletzt auf die Beteiligten in unserer Industrie, die all diese Events Jahr für Jahr möglich machen.“

Info: www.event.tech