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Wagner vs. Verdi bei den Opernfestspielen

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Zum Auftakt der diesjährigen Opernfestspiele in München gab es gleich mehrere Jubiläen zu zelebrieren. Richard Wagner, Giuseppe Verdi und die Oper selbst feiern in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag. Deswegen hieß das Spektakel auch „Wagner vs. Verdi“, eine Art Wettstreit, bei dem die beiden Großkomponisten als riesige Marionetten am Max-Joseph-Platz vor der Residenz gegeneinander antraten.

Vor rund 10 000 Besuchern wurden die gut neun Meter großen, von innen leuchtenden Figuren an großen Baukränen befestigt und wie Marionetten bewegt, während auf ihre Gesichter die abgefilmten Gesichter zweier Schauspieler projiziert wurden – es entspannte sich ein Dialog der beiden Komponisten. Der Wettstreit vor Ort begann etwa ab 22 Uhr, als es dunkel genug geworden war für Licht und Video, die beiden wesentlichen Zutaten dieses Spektakels, abgesehen von der Musik der beiden, die umrandet wurde von Kompositionen des vor allem auch für seine Kirchenmusik bekannten zeitgenössischen Komponisten Moritz Eggert.

Benedikt Zehm, Beleuchtungsmeister an der Staatsoper, hat das gesamte Lichtkonzept entworfen und war auch für dessen Durchführung verantwortlich, Tina Emmerich saß am Lichtstellpult, das in einem Gerüst-Turm mitten auf dem Platz untergebracht war, wobei Licht- und Video-Techniker direkt nebeneinander saßen.

Michael Bauer, Leiter des Beleuchtungswesens an der Staatsoper München, entschied sich für den Einsatz einer Gio Konsole von ETC, um die gemischte Bestückung, unter anderem bestehend aus 14 Mac 2000, 21 LED-Scheinwerfer von JB Lighting und 10 GLP Impression 120 mit drei Funk-WLan-DMX-Netzen anzusteuern.

Für Tina Emmerich war die Gio für das viele Effektlicht absolut erste Wahl: „Die großflächige Verteilung der verschiedenen, meist komplexen Scheinwerfer auf dem Platz, im FOH-Turm, in umliegenden Gebäuden und auf zwei Bühnen kann schnell unübersichtlich werden; hinzu kamen die zwei von innen beleuchtete Marionetten an Kränen. Die Magic Sheets in der neuen Eos v2.0 Software haben enorm geholfen, alles im Blick zu behalten. Zunächst habe ich eine Topographie des gesamten Aufbaus erstellt. Die flexibel gestaltbaren Scheinwerfersymbole ermöglichten hier bereits einen schnellen Überblick, z.B. welcher Gerätetyp in welcher Farbe aktiv ist. Auch verschiedene (Farb)-Effekte konnte man prima mitverfolgen und selbst ohne Sicht auf die eigentlichen Geräte realitätsnah bearbeiten. Im Weiteren fand ich die Möglichkeit sehr praktisch, verschiedene Teilansichten des Magic Sheet als View zu speichern und innerhalb der Oberfläche zu verknüpfen. Ein grundsätzlicher Vorteil ist natürlich die flinke Anwahl über den Touchscreen. Wenn es zum Beispiel heißt: ‚Mach mal die Arme von den Marionetten rot‘, hat man einfach schneller auf die Arme geklickt, als vielleicht erst nachzusehen, welche Kreisnummern das Gerät hat und sie dann einzutippen.“

Gegen 22 Uhr, als die Riesen von den Kränen hochgezogen wurden, freute sich Tina Emmerich im Dunkel des Turms über die beleuchteten Tasten ihrer Konsole ebenso, wie über die beiden kippbaren LCD-Multitouch-Displays, mit denen sie sich blitzschnell zwischen allen Einstellungen bewegen konnte, während draußen mal die Fassade der Residenz, mal ein Hausdach auf der anderen Seite, mal das Portal vor der Oper oder das Dachfries darüber in stattlicher Höhe beleuchtet wurden und die Zuschauer eine gute Stunde lang in Erstaunen versetzte, ehe der Applaus einsetzte.

Info: www.etcconnect.com

Wagner vs Verdi in München (Foto: Tom Becker)