Start Production Veith Schmidt realisierte Schiller „Illuminate“-Tour mit grandMA3

Veith Schmidt realisierte Schiller „Illuminate“-Tour mit grandMA3

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Seit über 25 Jahren macht Christopher von Deylen als „Schiller“ überaus erfolgreich sanfte, warm klingende elektronische Musik – und begeistert damit ebenso lange ein internationales Publikum. Im März dieses Jahres erschien sein 14. Studioalbum „Illuminate“. Im Mai stellte er es im Rahmen der gleichnamigen Arena-Tour dem deutschen Publikum vor.

Veith Schmidt begleitete die Produktion als Programmierer und Operator mit einem grandMA3 System. Schmidt, der zuvor schon mit Sido, Roland Kaiser, Culcha Candela, The Hooters und vielen anderen mehr unterwegs war, kam für die „Illuminate“-Tour neu ins Kreativteam des deutschen Soundvisionärs. Hier verantwortete er die Programmierung auf einer grandMA3 light sowie das Operating während der insgesamt 15 Live-Shows.

Der Künstler, der sich gern mit klaren Vorstellungen in den Prozess des Produktionsdesigns einbringt, wünschte sich für die Illuminate-Tour ein noch nie auf einer Schiller-Bühne gesehenes Design, wie Veith Schmidt erklärt: „Christopher von Deylen hatte ein vollkommen asymmetrisches Lichtdesign vor Augen, das mit allen Konventionen bricht. Es sollte überhaupt kein erkennbares Muster auszumachen sein. Und das war im Grunde die größte Herausforderung beim Programmieren: eine Vielzahl an Lampen zu verwalten, die in ausgeprägten Winkeln kreuz und quer auf der Bühne positioniert waren.“

Jede Schiller-Show ist akustisch ein multidimensionales, in vielen Bereichen akzentuiertes elektronisches Musikerlebnis, das es in all seinen Facetten und Details auch weitgehend im visuellen Bereich zu interpretieren gilt. Daher war für Veith Schmidt schnell klar, dass er auf Timecode setzen würde.

Das Werkzeug seiner Wahl ist dabei schon seit Jahren die grandMA von MA Lighting. Dabei wechselte er früh von der grandMA2 auf die grandMA3 mit der damals noch jungen grandMA3 Software. „Die erste Liveshow habe ich noch auf der Software-Version 1.3 realisiert“, erinnert sich Veith. „Auch in diesem frühen Status fand ich die 3er Software schon zukunftsweisend. Als früher Anwender hatte ich zudem das Glück, mir die mit neuen Releases eingeführten zusätzlichen Funktionen Schritt für Schritt in aller Tiefe erarbeiten zu können.“

Die aktuelle Schiller-Tournee war bereits die vierte Tourproduktion, die Veith mit der 3er Software absolvierte. In vielerlei Hinsicht habe ihn die Software bei der Programmierung der asymmetrischen Lichtbilder für die Schiller-Tour unterstützt, erklärt der Programmierer: „Die neue Software hat große Stärken, wenn es um die Steuerung großer Lichtsysteme geht, die matrixartig aufgebaut sind. Hier zahlt sich die Programmierung mit Hilfe des Selection Grids absolut aus.“

Auch die bei der Schiller-Produktion so wichtigen Timecode-Funktionen seien in der 3er Software sehr hilfreich. „Die Timecode-Funktionalität des Pultes hat auch dem Künstler sehr viel Spaß gemacht“, weiß Veith zu berichten. „Nachdem ich die komplette Vorprogrammierung der Show abgeschlossen hatte, saßen wir eine volle Woche in seinem Studio beisammen, um jedem Song den individuellen Feinschliff zu geben. Hierbei hat ihn das Arbeiten in der Timeline begeistert, insbesondere wie einfach sich Events in der Timeline kopieren und verschieben lassen. Weil dieser Prozess so klar und einfach verständlich ist, konnte er sich noch mehr als sonst in die Umsetzung der Ideen einbringen. Christopher von Deylen weiß sehr genau, was er möchte und hat entsprechend klare Vorstellungen von seiner Lichtshow. Daher war es auch für mich eine meiner bisher detailreichsten und aufwendigsten Programmierarbeiten.“

Neben seiner grandMA3 light nutzte Veith ein grandMA3 onPC command wing als Fader-Erweiterung in Kombination mit einem NUC-Rechner und zwei Touch-Monitoren. Dieses diente ihm primär als Backup-Lösung und hätte bei einem eventuellen Ausfall der Hauptkonsole die Parameter erhalten. Ein kleines Tonmischpult, in das zusätzlich ein Laptop mit installierter Reaper-Software eingespeist wird, verwaltete den von der Tonabteilung eingehenden Timecode. Ein Rosental MIF4 Midi Timecode-Interface stellte die Verbindung zum grandMA3 System her. Darüber hinaus nutzte Veith ein Streamdeck zur Steuerung.

Auf die Frage, welche Eigenschaften der neuen Software er besonders zu schätzen gelernt hat, antwortet er: „Definitiv die Timecode-Funktionen sowie die Arbeit mit Selection Grids und Recipes in Verbindung mit Cue Parts. Gerade Recipes sind sehr spannend. Sie sind zwar etwas aufwändiger als Presets herzustellen, bieten aber anschließend derart flexible Änderungsmöglichkeiten, dass ich sie mittlerweile auch für solche Tourneeproduktionen verwende, wo ich nicht unbedingt ständig Fixtures austauschen muss.“

Veith Schmidt bietet selbst Schulungen an und betreibt mit fiets.de eine Homepage, die grandMA Video-Tutorials zur Verfügung stellt.