Start Production Wie Gunther Hecker Grönemeyers „Das ist los“-Shows beleuchtete

Wie Gunther Hecker Grönemeyers „Das ist los“-Shows beleuchtete

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Im Frühsommer 2023 zog es Herbert Grönemeyer wieder in die großen Arenen dieses Landes. Die Designer Gunther Hecker und Rob Sinclair, der unter anderem für Peter Gabriel und Madonna arbeitet, entwarfen ihm zu diesem Zweck eine imposante Bühne inklusive Steg und B-Bühne. Hecker, seit Jahren Teil von Grönemeyers Kreativteam, inszenierte diese mit einem eindrucksvollen Lichtrigg, das über 220 Scheinwerfer von GLP beinhaltete, darunter impression X5 und X5 IP Bars. Technischer Generaldienstleister der Tour war satis&fy. Die das Bühnenbild prägenden Dekoelemente konstruierte airformance design in Leichtbauweise.

Dem Künstler war ein theatralisches Licht- und Setdesign wichtig. Daher schied das übliche Showlicht mit viel LED-Fläche genauso aus wie eine große Movinglight-Materialschlacht. Nachdem Hecker und Sinclair viel Zeit in die richtige Formensprache der Bühne investiert hatten, konnte sich der Lichtdesigner anschließend der Farbwahl widmen.

Desweiteren bestand der Wunsch, das Album-Artwork, das in diesem Fall in einem schlichten Braun gehalten war, überall im Bühnendesign aufzugreifen. Gunther Hecker: „Wir haben mit viel Mühe einen braunen Backdrop beschaffen können. Die Backline war braun gefärbt, genauso wie der Boden – bis hin zum Mikroständer. Alles braun. Dies ergab unter Beleuchtung interessante Farbverschiebungen, die nicht der gewohnten Bühnenoptik entsprachen, was wirklich spannend war. Anderseits war es in diesem Fall besonders wichtig, dass die Scheinwerfer eine hochwertige und akkurate Farbmischung bieten.“ Aus diesem Grund griff er zu 122 GLP impression X5 Washlights, 14 impression X5 IP Bars, 80 impression X4 Bar 20 und sechs X4 Bar 10.

Über der Hauptbühne schwebte ein verfahrbarer Lichtpod im Format 12 x 6 Meter, in dem an neun Traversenleitern jeweils drei impression X5 installiert waren. Weitere X5 fanden sich an bühnenhohen Stehern in den vier Ecken der Hauptbühne, im Bühnendach und auf dem Laufsteg sowie der B-Bühne am Boden. Gerahmt wurde die Pod-Konstruktion von impression X4 Bar 20, welche auch die Kontur der Bühne mit Licht nachzogen.

Der große Lichtpod war nicht nur zentraler Eyecatcher auf der Bühne, sondern auch Voraussetzung für deren variable Looks. „Beim Pod ging es um viel mehr als ‚nur’ das Beleuchten der Bühne“, erklärt der Lichtdesigner. „Durch das Verfahren und Kippen der Lichtkonstruktion erreichten wir immer wieder eine neue Optik und konnten die Dramatik variieren.“

Bei einer TV-Produktion hatte Gunther Hecker seinen „Erstkontakt“ mit dem neuen impression X5 Washlight von GLP gehabt: „Mit den X5 kann ich erstmals in ganz feinen Schritten und Nuancen Farben mischen. Der spezielle Lime-Chip und verschiedene CTO-Töne machen es möglich. Mein persönliches X5 Highlight war jedoch ein Farbchaser zwischen Weiß und Rot, den ich so noch nicht gesehen hatte. Die Farbmischung des X5 arbeitet unfassbar fein. Das hätte ich in dieser Form mit keiner anderen Lampe machen können.“

Da Hecker, wie er selbst sagt „kein Freund von Pixellicht“ ist, markierte die aktuelle Grönemeyer-Tournee für ihn auch den erstmaligen Einsatz der impression X4 Bar. Auf circa 30 Metern Länge platzierte er zunächst impression X4 Bar in einer Linie am hinteren Bühnenrand, um den großen Backdrop zu beleuchten, der teilweise zusätzlich mit Projektionen bespielt wurde.

„Mit den Bars von GLP lässt sich hervorragend Flächenlicht gestalten – was ich bei dieser Produktion brauchte, um den 30 Meter breiten und zwölf Meter hohen Backdrop zu beleuchten“, bestätigt Hecker.

An einer Stelle stieß er jedoch mit der X4 Bar an Grenzen: „Ich wollte unbedingt noch ein flächiges Lichtbild gestalten, bei dem das Licht von unten nach oben schießt. Mit der X4 Bar kann man aber nicht, beispielsweise in der Lanxess Arena, 20 Meter sichtbar flächig nach oben leuchten. Ich hatte schon von der neuen impression X5 IP Bar gehört und rief kurzfristig GLPs Oliver Schwendke an, um genau danach zu fragen. Olli Schwendke hat sich wirklich reingehängt und mir binnen vier Tagen 14 impression X5 IP Bars beschafft.“

Damit konnten die fehlenden Lichtbilder realisiert werden. Mit nahezu doppeltem Output gegenüber der X4 Bar, dem noch großzügigeren Zoom von 4,5° bis 60° und dem motorisierten Tilt generierte der Designer drei individuelle Looks allein für den Backdrop unter Einsatz der impression X5 IP Bar. Da vier Tourstopps zudem Stadionkonzerte waren, erwies sich auch die wetterfeste Ausführung (IP65) von Vorteil.