Am 31. August 2015 lud der Audiospezialist zu einem ganz besonderen Konzert der Jungen Deutschen Philharmonie unter Leitung von Jonathan Stockhammer in die Berliner Nikolaikirche. Mit der Veranstaltung „Reshaping Excellence“ feierte Sennheiser seine 70-jährige Geschichte und gab einen ersten Ausblick auf einen kommenden Meilenstein im Bereich der High-End Kopfhörer. Um das Konzert abzumischen und aufzunehmen nutzte Tonmeister Gregor Zielinsky die 3D Immersive Audio-Technologie und demonstrierte ihr Potenzial.
Vor rund 200 Gästen im historischen Ambiente der ältesten noch intakten Kirche Berlins interpretierte die renommierte Junge Deutsche Philharmonie ausgewählte Werke von John Adams, Felix Mendelssohn Bartholdy, György Ligeti sowie Philip Glass. „Ich habe bereits mehrmals mit der Jungen Deutschen Philharmonie zusammengearbeitet. Für mich ist es das mit Abstand spannendste Orchester der Welt“, sagt Dirigent Jonathan Stockhammer. „Bei jedem Musiker spüre ich diese enorme Leidenschaft, sodass ich mich bei meiner Arbeit ganz auf mein Herz verlassen kann. Ich liebe dieses Gefühl.“
Um die Atmosphäre des Konzerts einzufangen, verwendete Tonmeister und Grammy-Preisträger Gregor Zielinsky Sennheisers Aufnahmeverfahren 3D Immersive Audio: „Die 9.1-Technologie erlaubt es mir, das Klangbild einer ganzen Konzerthalle praktisch unverfälscht aufzunehmen“, erklärt Zielinsky. „Selbst wenn ich ausschließlich die Hauptmikrofone nutze und vollkommen auf weitere Stützmikrofone verzichte, erreicht die Wiedergabe mit 9.1 eine Qualität und Tiefe, die mit herkömmlicher Aufnahmetechnik niemals erreicht werden kann.“ Für Sennheiser stellt 3D Immersive Audio eine Schlüsseltechnologie dar. Im professionellen Audiobereich wird sie bereits erfolgreich eingesetzt, zum Beispiel in der weltweit gefeierten Wanderausstellung „David Bowie is“ sowie in Aufnahmen der Berliner Philharmoniker.
„Während der Wiedergabe einer 9.1 Immersive Audio-Aufnahme kann sich der Hörer so frei im Raum bewegen, als wäre er in der wirklichen Konzerthalle. Man taucht vollkommen in die Atmosphäre des Konzerts ein. Wenn sich der Hörer bewegt, ändert er lediglich seinen virtuellen Standort. Auf das Hörerlebnis hat das keinen negativen Einfluss, denn bei 9.1 gibt es keinen so genannten „Sweet Spot“ – der Sound ist einfach auf jeder Position großartig.“
Zielinsky platzierte die Hauptmikrofone im nach ihm benannten Zielinsky Cube, der eine zusätzliche Höhen-Ebene hat und so in der Lage ist, einen räumlichen Eindruck abzubilden. Dafür werden zwei Mikrofone oberhalb des üblichen Stereo-AB-Paares angebracht – diese vier bilden gemeinsam die Front-Mikrofone. Ein zusätzlich zentral positioniertes Mikrofon ist optional. Das gleiche Set-up findet sich auch auf der Rückseite des Cube. Grundsätzlich entspricht die Anordnung der ITU 5.1-Norm für Lautsprecher – sie wird jedoch um vier zusätzliche Mikrofone ergänzt, die leicht erhöht darüber angebracht werden. Die Höhe entspricht dabei dem halben Abstand der Stereo-Mikrofone zueinander.
Als Hauptmikrofone im vorderen Teil des Zielinsky Cube dienten vier MKH 800 TWINs. Jedes MKH 800 TWIN verfügt über zwei Kapseln, deren Signale separat angesteuert werden können, um jede Art von Richtcharakteristik nachzubilden – sowohl während der Aufnahme als auch in der Postproduktion. Als rückseitige Mikrofone verwendete Zielinsky vier MKH 8090 mit breiter Nierencharakteristik. „Um noch mehr Möglichkeiten zur Feinabstimmung des Klangbilds zu erhalten, habe ich zusätzlich Neumann KM 133 als Haupt-Frontmikrofone eingesetzt. Gerade bei solch komplexen Aufnahmen ist Flexibilität sehr wichtig, um schnell auf neue Situationen reagieren zu können. Für diesen Zweck ergänzen sich die Mikrofone von Sennheiser und Neumann sehr gut“, erklärt Gregor Zielinsky.
Auch die Stützmikrofone waren eine Kombination aus Sennheiser- und Neumann-Mikrofonen. Für die Abnahme der Streichinstrumente setzte Zielinsky auf Neumann KM 185er sowie KM 184er: „Die Neumann-Mikrofone besitzen einen sehr charakteristischen Sound und sind speziell im Höhenbereich sehr präsent, was ideal für die Aufnahme von Streichern ist.“ Ebenso kam das Neumann KM 184 bei den Holzbläsern, der Harfe sowie der Celesta zum Einsatz, die Blechbläser wurden mit vier Sennheiser MKH 8090 mikrofoniert. Insgesamt sieben Sennheiser MKH 8040 deckten die Aufnahmen der Percussion-Gruppe ab, zwei MKH 8050 wurden für die Pauke genutzt.
Bei der 3D Immersive Audio-Demonstration selbst, im Anschluss des Konzerts in der Alten Nationalgalerie, sorgten Neumann KH 120-Lautsprecher und KH 810-Subwoofer für das 3D Audio-Playback. „Für den Hörer ist 9.1 Immersive Audio eine völlig neue Erfahrung“, so Zielinsky. „Ich vergleiche diese dramatische Verbesserung gerne mit der Umstellung von Mono auf Stereo. Der Sound ist einfach außergewöhnlich, und sowohl die Einrichtung als auch die Aufnahme sind im Vergleich zu anderen Systemen sehr einfach.“
Bereits am 27. August gab Sennheiser in London den Startschuss zu „Reshaping Excellence“: Im Rahmen eines exklusiven Events in der Central Hall Westminster – ebenfalls unter Mitwirkung der Jungen Deutschen Philharmonie sowie Grammy-Preisträgerin Imogen Heap – gaben die CEOs Daniel und Dr. Andreas Sennheiser erste Informationen zu einem neuen Meilenstein im Bereich High-End Audio bekannt. Auf www.sennheiser-reshapingexcellence.com werden in den nächsten Wochen nach und nach weitere Details über das kommende Produkt enthüllt. Sennheiser-Fans sind eingeladen, auf der Webseite bei der Enthüllung mitzuhelfen.
www.sennheiser-reshapingexcellence.com, www.sennheiser.com
Deutsche Philharmonie unter Leitung von Jonathan Stockhammer (Foto: Sennheiser)