Der gemeinnützige Branchenverband für unabhängige Festivals in England, Wales, Schottland und Nordirland AIF beklagt die zunehmende Zahl abgesagter Festivals. Zuletzt hat das neue Homestead Festival in Somerset seine Absage bekanntgegeben und ist damit laut AIF das 39. Festival, das in diesem Jahr bisher abgesagt wurde. Diese im Juni erreichte Zahl ist halb so hoch wie die Zahl aller abgesagten Festivals im Jahr 2024.
Auch 2024 war nach Angaben des Verbands ein verheerendes Jahr für britische Festivals. Im Laufe des Jahres fielen rekordverdächtige 78 Veranstaltungen aus – mehr als doppelt so viele (36) wie 2023. Rechnet man die ausgefallenen Festivals der Jahre 2023, 2024 und 2025 mit den 96 durch Covid verlorenen Veranstaltungen zusammen, beträgt die Gesamtzahl der seit 2019 verschwundenen britischen Festivals nun 249.
Die AIF fordert die britische Regierung auf, eine Steuererleichterung für Musikfestivals zu erlassen, um Schließungen abzumildern und die Erholung und das Wachstum des Festivalsektors zu unterstützen. AIF-CEO John Rostron: „Die Absage von Homestead ist ein Beispiel für die Herausforderungen, vor denen die unabhängige Festivalbranche derzeit steht. Alle Voraussetzungen für ein großartiges neues Festival sind gegeben, aber der Druck auf die Veranstaltungen macht es zu schwierig, die Ziellinie zu erreichen. Anstatt 2.000 Besucher zu diesem neuen Festival begrüßen zu dürfen, müssen wir eine weitere Absage verzeichnen. Eine Steuererleichterung für Musikfestivals hätte Homestead den nötigen Spielraum gegeben, um die Türen zu öffnen. Nur ein staatliches Eingreifen wird Veranstaltern die Möglichkeit geben, neue Veranstaltungen wie dieses anzukurbeln, Schließungen abzumildern und den vielen Festivals, die in den Brachjahren sind, die Rückkehr zu ermöglichen. Wir haben diese Woche einen Vorschlag bei der Regierung eingereicht und fordern Festivals dringend auf, sich uns anzuschließen, damit ihre Stimmen gehört werden.“