In diesem internationalen Filmhochschulverband sind 160 Filmhochschulen aus 60 Ländern aller Kontinente vertreten. Die jährliche Konferenz richtet stets ein anderes Mitglied aus, diesmal war die HFF München Gastgeber. Rund 200 Gäste nahmen an der dreitägigen Veranstaltung teil, die in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Schauspielern legte.
Prof. Franz Kraus, technischer Vorstand der ARRI AG, hielt einen Vortrag über die Zukunft des Kinos. „ARRI orientiert sich bei technischen Entwicklungen immer am Nutzen der Zuschauer”, sagte Kraus. Deren Kinoerlebnis werde sich kaum ändern, wenn nur die Bildauflösung höher werde. Vielmehr würden sie von der Verbesserung von Helligkeit und Kontrast deutlich mehr profitieren. Auch regte Kraus eine weitere Diskussion über eine höhere Frame Rate an, da diese für eine höhere Detailauflösung bei Bewegtbild unerlässlich ist. Im digitalen Kino seien zudem die durch Datenkomprimierung entstehenden Artefakte zu bedenken.
In einer weiteren Veranstaltung stellte Michael Koppetz, Senior Engineer bei ARRI, zusammen mit HFF-Professor Peter C. Slansky das Konzept und den Prototypen einer Ausbildungs-Kamera vor. Seit längerem wird unter den Mitgliedern der Cilect diskutiert, dass ein digitaler Ersatz für die bisher verwendeten Filmkameras bei der Grundausbildung der Filmhochschüler notwendig sei. Die Komplexität moderner Digitalkameras lenkt ihrer Meinung nach von Grundlagen wie Bildkomposition und Belichtung ab. Da ARRI die Ausbildung des Nachwuchses stets fördert, hat das Unternehmen eine von Prof. Slansky initiierten Umfrage unterstützt um die Wünsche der Cilect-Mitglieder zu erfassen. Die Ergebnisse sind in einer speziell angepassten Amira umgesetzt worden, die nun als Diskussionsgrundlage dient. Bei dieser Kamera wird ein Super 16-äquivalenter Ausschnitt des Sensors aufgezeichnet, um die Verwendung der bei Filmhochschulen häufig vorhandenen 16 mm Objektive zu ermöglichen. Die Teilnehmer konnten die Kamera im Rahmen der Veranstaltung testen. Hier wurden auch Möglichkeiten gezeigt, die Benutzeroberfläche der Lehrsituation anzupassen. ARRI sammelt weiter Feedback und prüft, ob eine solche Kamera angeboten werden soll.
Aktuelle ARRI-Produkte konnten die Gäste im Foyer der HFF München kennenlernen. Darunter waren die Kameras Alexa Mini undAmira, der Tageslicht-Schweinwerfer M8 und das neue SkyPanel, ein kompaktes und ultrahelles LED-Softlight. Außerdem konnten sich die Teilnehmer auf einem Monitor von der Bildqualität der Alexa 65 überzeugen. Ein besonderes Highlight war die „Yellow Pepper Magic Show“, die von Julius Muschaweck, Physiker und Optik-Spezialist bei ARRI, durchgeführt wurde. Sie demonstriert, wie stark LED Scheinwerfer natürliche Farben verzerren können: Sind bestimmte Farb-Anteile des LED Scheinwerfers zu schwach, kann zum Beispiel eine gelbe Paprika orange aussehen. Sind hingegen alle Farben des Spektrums ausgewogen vorhanden, wirken die Objekte natürlich und lebendig. Dies wurde mit zwei unterschiedlich eingestellten ARRI L5-C demonstriert – kontinuierlich einstellbaren LED-Scheinwerfern, die für Studios, den mobilen Einsatz und Live-Situationen gedacht sind.
Info: www.arri.com