Start Business L-Acoustics beschallt Die Toten Hosen in Düsseldorf

L-Acoustics beschallt Die Toten Hosen in Düsseldorf

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Mit „Laune der Natour“ haben Die Toten Hosen 2017 ihr sechzehntes Studioalbum veröffentlicht. Die anschließende Tour führte Band über einen Zeitraum von elf Monaten durch die Hallen und Stadien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum großen Tourfinale am 12. und 13. Oktober 2018 kamen rund 90.000 Fans in die Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf. Für die beiden Stadion-Shows setzte System-Designer Guido Esch von Black Box Music auf ein ausgeklügeltes L-Acoustics System.

FoH Stefan Holtz: „Das PA-System von Guido war so ziemlich das Beste, worauf ich in einem Stadion bislang mischen durfte.“ Für die Main-PA kombinierte Esch 16 K1 und vier K2 pro Seite mit jeweils zwölf direkt daneben geflogenen K1-SB Subwoofern. Weitere Tieftonunterstützung lieferten die 30 KS28 in Cardioid-Konfiguration am Boden über die gesamte Bühnenbreite. Die äußeren Tribünen wurden von zehn K1 und sechs K2 als Side-PA abgedeckt, im Center arbeitete ein Cluster aus sechs Kara, während der Nahbereich durch Kiva II-Frontfills mit Direktschall versorgt wurde.

Im Vergleich zu den vorherigen Konzerten der Tour erweiterte die Produktion das Beschallungskonzept an verschiedenen Positionen. Mit zehn zusätzlich geflogenen Dach-Delays und zwei mal sechs KS28 Cardioid-Bässen hinter den Field-Delays wurde insbesondere der Delay-Bereich enorm aufgewertet, um auch den hinteren Zuschauerbereichen ein ausgewogenes und kräftiges Klangbild zu ermöglichen. Dies machte sich auch im Amping bemerkbar: Mit 140 LA12X Controller-Endstufen wurde die bisherige Anzahl für die beiden Finalshows beinahe verdoppelt. Auch der P1-Prozessor kam erstmals bei einer BBM-Produktion dieser Größenordnung zum Einsatz. „Wir haben das Beschallungssystem im Laufe der Tour immer mal wieder leicht variiert“, erläutert Guido Esch. „Der P1 war hierfür die ideale Lösung.“

Die Toten Hosen gehören zu den Bands, die besonders hohe Ansprüche an den Live-Sound stellen. Das Ziel ist stets das gleiche: Möglichst viele Menschen sollen ein möglichst gleiches Klangerlebnis haben. „Um dies zu erreichen, mussten wir mit unseren Systemen im gesamten Stadion so nah wie möglich am Zuschauer bleiben“, so Esch. „In Düsseldorf betrug der maximale Abstand zwischen Zuhörer und Array knapp 60 Meter – ein wichtiger Faktor in einer akustisch kathedralartigen Umgebung wie der Merkur Spiel-Arena.“

Eine entscheidende Rolle im Systemdesign kam den geflogenen Bässen zu – sowohl den K1-SB neben den Main-Hangs als auch den KS28 hinter den Tower-Delays. Während letztere dafür sorgten, dass auch die Zuschauer im hinteren Stadionbereich mit ausreichend Low-end versorgt wurden, erfüllten die K1-SB eine doppelte Funktion: „Die K1-SB wirkten der Mittenaddition auf der Bühne entgegen. In Kombination mit den Cardioid-betriebenen KS28 konnten wir somit den Anteil an Low-End- und Low-Mid-Frequenzen auf der Bühne geringhalten“, erläutert Esch. „Zudem brachte diese Konfiguration den Vorteil, dass wir publikumsseitig mehr Tiefmitten von ‚oben‘ bekamen, was wiederrum zum homogenen Klangbild beitrug und über die Entfernung gefühlt mehr Schub vermittelte.“

Diesen Eindruck teilte auch Stefan Holtz am FOH: „Mein Ziel war es, eine druckvolle Show bei gleichzeitig erträglichen Lautstärken zu fahren. Durch die zusätzliche Membranfläche der K1-SB kamen die wichtigen Frequenzen der Gitarren richtig gut zur Geltung.“ Ein Konzept, das auch in Zukunft zu den Setup-Favoriten des erfahrenen FoH-Engineers gehören dürfte: „Die Idee, das K1 durch ein weiteres Low-Mid-System zu ergänzen, erwies sich als ungemein praktisch hinsichtlich der Kontrolle der unteren Frequenzen – im Gegensatz zur nicht besonders wirtschaftlichen Vorgehensweise, bei der man das Main-Array einfach mit weiteren Tops verlängert, nur um dann die Höhen und Mitten zu muten. Hubraum ist eben durch nichts zu ersetzen.“

Auch der P1-Prozessor – in Düsseldorf in zweifacher Ausführung im Einsatz – erleichterte der Systemcrew das Arbeiten vor und während der Show: „Durch die Implementierung des P1 in den LA Network Manager gestaltet sich der Workflow äußerst angenehm, da man nicht zwischen verschiedenen Controller-Programmen hin- und herwechseln muss und jederzeit die Übersicht behält“, so Guido Esch zum Abschluss.

Info: www.l-acoustics.com

L-Acoustics bei den Toten Hosen (Fotos: Oliver Decker)