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Award-Debüt mit Sennheiser Digital 6000 Systemen

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Erstmals ist am 22. November 2019 der International Music Award (IMA) ausgerichtet worden. Bei der Preisverleihungspremiere in der Berliner Verti Music Hall sorgten Sennheiser Digital 6000 Systeme für die Übertragung der Audiosignale. Aus ihrem neu angeschafften Bestand von 72 digitalen Sennheiser Sendestrecken hatte die Studio Berlin GmbH zehn EM 6000 mitgebracht, welche der Moderation vorbehalten waren. Weitere zwölf Doppelempfänger wurden von der NicLen GmbH geliefert und für musikalische Beiträge in den Show-Parts genutzt. Als Taschensender fanden ausschließlich Sennheiser SK 6000 Verwendung. Für die zahlreichen SKM 6000 Handsender waren unterschiedliche Mikrofonmodule verfügbar, darunter dynamische MD 9235 Modelle („Rockheiser“), Sennheiser MMK 965 Echtkondensatorkapseln und Neumann KK 204/KK 205.

Die digitalen Sennheiser Wireless-Systeme wurden in der Verti Music Hall in den Frequenzbereichen A1-A4 und A5-A8 betrieben. Als Antennen fanden Sennheiser A 2003-UHF Verwendung, die an einem ASA 3000 Antennensplitter angeschlossen waren. „Zu meiner Philosophie gehört es, Empfänger wenn möglich nur in geringer Stückzahl zu kaskadieren und sie stattdessen lieber direkt mit aus dem Splitter stammenden Signalen zu versorgen“, erklärte Frequenzmanagerin Svenja Dunkel, die in Berlin durch Julia Lesjak unterstützt wurde. In die Frequenzplanung zu integrieren waren jenseits der digitalen Sennheiser Funkstrecken auch diverse Kommunikationskanäle sowie zahlreiche analoge In-Ear-Drahtlossysteme aus der bewährten Sennheiser 2000er-Serie.

Hand- wie Taschensender wurden ausschließlich mit den zugehörigen Sennheiser Akkupacks betrieben. Die Lithium-Ionen-Akkus der Typen BA 60 und BA 61 waren redundant vorhanden (zwei Akkupacks pro Sender) und wurden in Sennheiser L 6000 Ladestationen mit frischer Energie versorgt. Letztere waren ebenso wie die Doppelempfänger per Netzwerk mit dem Wireless System Manager verbunden und ließen sich somit komfortabel aus der Ferne überwachen. Das grafische User-Interface der WSM-Software war in Version 4.4.5 auf einem Bildschirm an Svenja Dunkels kompakt dimensioniertem Arbeitsplatz zu sehen.

Der 45 x 35 Meter messende Saal der Verti Music Hall war beim International Music Award mit viel Veranstaltungstechnik gefüllt: Zahlreiche Scheinwerfer, Lichteffekte und LED-Elemente sorgten für die Bilder, machten sich in Kombination mit Motoren, Netzteilen und Controllern jedoch im für die drahtlose Audiosignalübertragung relevanten Frequenzspektrum unvorteilhaft bemerkbar – wie auch die LED-Sticks des Lichtdesigns, die rundum an der Balustrade in gleichen Abständen angebracht waren und drahtlos mit DMX-Signalen angesteuert wurden. Ähnliches galt für die Pyrotechnik und deren Zündsystem. Erschwerend kam hinzu, dass der Saal aufgrund seiner Bauweise unter Verwendung von Stahl und Beton unerwünschte Reflexionen hervorruft.

„Die Stromversorgung und Kontrolleinheiten der zahlreichen Lampen, Motoren und LED-Flächen ist insofern ein Thema, als man mögliche Störungen bei der digitalen Audio-Funkübertragung im Auge behalten muss“, sagt Svenja Dunkel, während sie einen HF-Scan aufmerksam betrachtete. „Im Frequenzbereich A1-A4 habe ich in der Halle einen großen, gleichbleibend pulsierenden Störungsteppich, der bei 510 MHz beginnt und dessen Auswirkungen ich bei der Einrichtung meines Wireless-Setups berücksichtigen muss.“

Normalerweise wird bei der Einrichtung vielkanaliger Drahtlosanlagen ein Sicherheitsabstand für auftretende Intermodulationen festgelegt. Bei Sennheiser Digital 6000 Systemen ist ein derartiger Schutzabstand nicht erforderlich, so dass Frequenzen einfach in einem äquidistanten Raster (mit gleichem Abstand zueinander) angeordnet werden können. Dunkel verwendete in der Verti Music Hall ein Spacing von 600 kHz, während die Crew von Studio Berlin-Adlershof bei ihren Digital 6000 Systemen kompaktere Blöcke mit Ausdehnungen von 400 kHz wählte.

„Die Sennheiser Digital 6000 Systeme sind bezüglich der Intermodulationsfreiheit super und lassen sich unter Berücksichtigung des ‚Rauschteppichs’ einfach durchstimmen“, konstatierte Dunkel. „Dank der hervorragenden Reichweite der digitalen Funkstrecken läuft alles stabil.“

Der 2019 erstmals ausgerichtete International Music Award (www.internationalmusicaward.com) wird in acht Kategorien verliehen. Im Gegensatz zum früher alljährlich in Berlin anberaumten Musikpreis ECHO sind die Verkaufszahlen nicht das entscheidende Kriterium, sondern die potenziell auszuzeichnenden Künstler werden durch eine Jury nominiert, wobei Aspekte wie „Haltung“ und „Innovationskraft“ eine Rolle spielen.

Der IMA 2019 wurde nicht im Free-TV ausgestrahlt, sondern konnte live auf MagentaTV sowie als kostenloser Internet-Stream auf magentatv.de verfolgt werden. Der vom Musikmagazin Rolling Stone (die deutsche Ausgabe erscheint bei Axel Springer Mediahouse Berlin) ins Leben gerufene Popkulturpreis richtete sich somit explizit auch an Digital Natives: Die Möglichkeit, dem Geschehen live auf allen digitalen Endgeräten zu folgen, soll insbesondere jene jungen Menschen ansprechen, die mit einer traditionellen TV-Übertragung nicht zu erreichen sind.

Info: www.sennheiser.com

Bühne beim IMA , Wireless-Systeme (Fotos: Markus Nass, Sennheiser)