Start Production Yamaha Mischpulte für Klassik Open Air-Konzerte

Yamaha Mischpulte für Klassik Open Air-Konzerte

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In Leipzig haben Ende Juni 2019 zwei Open Air-Konzerte unter dem Motto „Klassik airleben“ zehntausende Besucher in die Parkanlage Rosental gelockt. Auf einer Rundbogenbühne war an beiden Tagen das Gewandhausorchester unter Leitung von Kapellmeister Andris Nelsons zu erleben. Digitale Yamaha Mischpultsysteme trugen dazu bei, den komplexen Klangkörper detailliert in all seinen Nuancen abzubilden: Die sensiblen Audiosignale wurden mit Yamaha I/O-Racks aus der R-Serie vorverstärkt und digitalisiert, mit Yamaha QL5- und CL5-Pulten bearbeitet und über ein Dante-Netzwerk distribuiert.

Am abgesetzt neben der Bühne in einem Zelt untergebrachten Monitorplatz stand Tontechniker Rudolph Andreas eine Yamaha CL5-Konsole zur Verfügung. „Die Yamaha CL5 bietet eine geradezu unglaubliche Flexibilität“, erklärte der versierte Monitormischer. „Bei der Inbetriebnahme kommt man relativ schnell zum Ziel, und die Signalhandhabung innerhalb der Pultstruktur ist sehr übersichtlich. Gut finde ich, dass der Workflow relativ frei gestaltbar ist und man sich an der CL5 alles genau so einrichten kann, wie man es gerne möchte.“

Von den pultinternen Effekten der Yamaha CL5-Konsole verwendete Rudolph Andreas unter anderem einen Hall, welcher die Stimme von Sopranistin Kristine Opolais im Monitormix vorteilhaft anreicherte und ihre Performance in der für sie ungewohnten Open Air-Situation unterstützte. Genutzt wurde weiterhin der frequenzselektive Kompressor/Limiter „Dynamic EQ“, für dessen Regeleigenschaften Rudolph Andreas voll des Lobes war: „Gerade bei der Monitormischung kann ich einzelne Frequenzbereiche mit dem Dynamic-EQ gezielt beeinflussen und auf diese Weise den Klang verbessern, ohne dass es der Künstler überhaupt bemerkt.“

 Den Klang der Yamaha CL5 bedachte Rudolph Andreas mit dem Attribut „neutral“, was rundum positiv gemeint war: „Gerade bei klassischer Musik oder auch im Theater ist es von Vorteil, wenn die Preamps dem Signal keinen wie auch immer gearteten Charakter aufprägen. Interessant ist eine Klangfärbung durch Vorverstärker aus meiner Sicht nur dann, wenn man sie gezielt einsetzen kann, wie es beispielsweise bei den Yamaha Systemen Rivage PM10 und PM7 der Fall ist.“

Für die Moderation sowie für die Solisten fanden bei „Klassik airleben 2019“ Funkstrecken aus der Shure ULXD-Serie Verwendung, welche sich über die in Leipzig zum Einsatz kommenden Yamaha Mischpulte fernsteuern ließen. „Das ist ein wirklich nützliches Feature“, so Dipl.-Ing. Gunnar Gosch. Gosch ist Geschäftsführer der Frontsound Veranstaltungstechnik GmbH, welche er gemeinsam mit Christian Arnold leitet. Bei „Klassik airleben 2019“ verantwortete Frontsound als Full Service-Dienstleister nicht nur Bühne, Licht, Ton und Video, sondern auch das Sicherheitskonzept sowie Strom, Wasser und sanitäre Anlagen.

Am rund 60 Meter von der Bühne entfernten FoH-Platz diente eine Yamaha QL5-Konsole als Master im Mischpultverbund und definierte die Gain-Einstellungen sowie die Phantompower-Settings. Vom FoH-Platz wurden via Dante zwei Matrix-Mischungen ausgegeben, von denen eine dem Hauptbeschallungssystem zugeordnet war, während mit der anderen Mischung die Delay-Positionen bedient wurden. Die zugehörigen Prozessoren wurden aus Yamaha Rio-Units digital über AES/EBU angesteuert. Ein Vorteil dieser Konstellation war die Möglichkeit, bei Bedarf zum Beispiel per Filterung in die Wiedergabe der Main-PA eingreifen zu können, ohne dabei den Klang der Delay-Lautsprecher tangieren zu müssen.

Im Leipziger Rosental war passend zur Yamaha Ton-Infrastruktur Audinates Dante das Audio-Netzwerkprotokoll der Wahl. Für die Verteilung der Dante-Signale wurden mehrere Switches renommierter IT-Hersteller herangezogen; für zusätzliche Betriebssicherheit sorgte ein redundanter Aufbau des Netzwerks. Mit den neuen 19“-Switches aus der Yamaha SWP-Serie, die als Synthese aus Yamahas IT- und Audio-Know-how mit Features wie einer Dante-Optimierung sowie einer überaus nützlichen Netzwerk-Visualisierung auf sich aufmerksam machen, hat sich Gunnar Gosch bereits ausgiebig auseinandergesetzt: „Die Möglichkeit zu einer Vereinfachung von Standard-Setups mithilfe der SWP-Switches finde ich ausgesprochen interessant, denn natürlich kann man nicht von jedem Systemtechniker erwarten, dass er auch ein ausgewiesener Netzwerkspezialist ist und Switches en détail programmieren kann“, so der Diplomingenieur. „Um den Netzwerkaufbau künftig weiter zu vereinfachen, wird Frontsound schon bald in Yamaha SWP-Switches investieren.“

Für das Gewandhausorchester markierten die sommerlichen Open Air-Konzerte im Leipziger Rosental zum elften Mal den Abschluss einer Spielzeit, und auch 2019 war „Klassik airleben“ ein voller Erfolg. 2019 wurden weit über 60.000 Zuhörer gezählt.

Info: www.yamahaproaudio.com

Klassik airleben (Foto: Jörg Küster)