Start Production MCI verantwortet medientechnische Ausstattung des neuen Hörsaalzentrums an der RWTH Aachen

MCI verantwortet medientechnische Ausstattung des neuen Hörsaalzentrums an der RWTH Aachen

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Zum Jahreswechsel 2015/2016 hatte MCI von der RWTH Aachen den Auftrag zur medientechnischen Ausstattung des neuen Hörsaalzentrums in der Classenstraße erhalten. Die insgesamt 27 geplanten Hörsäle und Seminarräume wurden mit medientechnischen und elektroakustischen Anlagen auf dem aktuellsten Stand der Technik ausgestattet. Aufgrund der hohen, technischen und logistischen Anforderungen des Projektes, wurden an die Eignungsvoraussetzungen des Generalunternehmers besonders hohe Ansprüche in einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren gestellt.

Konzeption, Planung, Ausschreibung und Projektleitung, Medien- und Hörsaaltechnik lagen in den Händen des Teams von Erben Engineering. Grundvoraussetzung für den Zuschlag war die Erfahrung im Bau, der Inbetriebnahme und dem Handling der geplanten Technologien, hier im Besonderen der Projektion (mit Edgeblending). Weitere Kriterien waren die Simulation, Ausrüstung und Einmessung der Beschallungsanlage in den bis zu 1000 Sitzplätzen großen Hörsälen, die Anbindung der Mediensteuerung an die Gebäudeleittechnik und die Errichtung einer Fernwartung für den hochschuleigenen technischen Support.

Für das Projekt wurden für alle Signalübertragungen (Audio, Video, Steuerung, Lichttechnik und IP-Streaming) strukturierte Netzwerke aufgebaut (Cat-7 Kupfer- oder LWL Gradientenfaser-Kabel). Die gesamten Steuerungen, das IP-Streaming und die Audioübertragung über AVB und Dante setzen hierbei auf Ethernet-Netzwerke auf. Alle weiteren Dienste – etwa HDbaseT für eine Video Übertragung in HD/2K/4K/3D – nutzen ebenfalls die physikalische Netzwerkinfrastruktur, allerdings unabhängig von Ethernet. Die Signalübertragung erfolgt dabei über Signalmodule, die dem Nutzer die gewünschten AV-Anschlüsse zur Verfügung stellen.

Die drei größten Hörsäle H01-03, mit bis zu 1.000 Sitzplätzen, wurden mit jeweils drei Barco Projektoren mit einer Leuchtdichte von 26.000 Ansi-Lumen in Spezialgehäusen zum Schall- und Personenschutz ausgestattet. Zudem verfügen sie über Auto-Calibration-Systeme. H01 und H02 verfügen über eine gemeinsame Regie und einen Geräteraum, der teilweise auch die Technik des etwas kleineren H03 beinhaltet.

Die Beschallung erfolgt über verteilte Audiomatrizen von Biamp mittels großer Line-Arrays von Alcons und Mikrofonie von Sennheiser. Über mehrere Crestron-Mediensteuerungen verteilte Programmierungen und je eine Crestron 32×32 Matrix sorgen für das Signalrouting und die Steuerung aller AV-Komponenten des Raumlichtes und weiterer Gebäudefunktionen. Eine Guntermann & Drunk-KVM, Sony-Kameras auf Sachtler-Stativen und der Media Master CL4000G von Reach runden das medientechnische Gesamtsystem ab. Letzterer ermöglicht hierbei das Streaming und die Aufzeichnung der Vorlesungen und Veranstaltungen für die VoD-Plattform.

MCIs Crestron-Programmierungen ermöglichen den Dozenten auf einfache Weise alle benötigten Geräte für ihre Vorlesungen selbst zu steuern. Bei Bedarf ist zusätzlich über die Regie ein begleiteter Techniker-Betrieb möglich. Für Großveranstaltungen können mehrere Hörsäle zusammengeschaltet werden. Für den Einsatz mit verteilten Experiment-Aufbauten stehen zudem mobile Signalwandler in 21 Flightcases zur Verfügung.

Die Hörsäle 4-11 verfügen über einen gemeinsamen Geräteraum, wobei die vier Hörsäle 4-7 mit bis zu 214 Sitzplätzen deutlich kleiner sind als die Hörsäle 1-3. Sie verfügen über je zwei Panasonic-Projektoren PT-DZ870ELK mit einer Leuchtdichte von 8.500 Ansi-Lumen. Die vier kleinsten Hörsäle 8-11 mit je bis zu 150 Plätzen wurden entsprechend mit kleineren Projektoren mit 7.000 Ansi-Lumen ausgestattet. Die Beschallung erfolgt ebenfalls jeweils über Audiomatrizen von Biamp mit Lautsprechersystemen von Alcons und Mikrofonie von Sennheiser. Je eine Crestron DMPS3-300-C Mediensteuerung und zwei zentrale Crestron 32×32 Matrizen sorgen für das Signalrouting und die Steuerung aller AV-Komponenten, des Raumlichtes und weiterer Gebäudefunktionen in den Hörsälen 4-11.

Alle Hörsäle wurden mit Visualizern von WolfVision und Wand- sowie Tischanschlussfeldern von ReinPack ausgestattet. Neben den Hörsälen umfasste der Auftrag auch die Ausstattung von 16 Seminarräumen u.a. mit Panasonic-Projektoren, Bose-Lautsprechern und Crestron DMPS3-200-C Präsentationssystemen.

Für MCIs Systemproduktpartner Crestron war das RWTH Aachen Projekt ebenfalls ein Großauftrag. So wurden neben fünf 32×32 AV-Matrizen mit 220 Digital Media Ein- und Ausgangskarten auch 46 Tasten- und Touch-Bedienpanel, 59 Digital Media basierte Signalempfänger und -Sender, 27 DMPS Präsentationssysteme, sechs CP3 Mediensteuerungen und weitere Komponenten, sowie die zentrale Fusion Managementsoftware integriert.

Die durch die Studio Hamburg Werkstätten konstruierten und gefertigten Dozentenpulte werden über Multi-Verbinder mit nur einem Hartingstecker am jeweiligen Bodentank angeschlossen und können so mit wenig Aufwand für den technischen Support flexibel eingesetzt werden.

MCI verantwortete das Projekt im Umfang von drei Millionen Euro als Generalunternehmer und führte mit eigenen Ressourcen die Erstellung der Pflichtenhefte und die Programmierung der Mediensteuerungen, die Schallmessung und Simulationen, Montageplanung, Inbetriebnahme, Dokumentation und Schulungen der Nutzer durch.

Die Abnahme erfolgte zum Beginn des Jahres 2017. Die neuen Räume nahmen Ihren Betrieb zu Beginn des Sommersemesters auf.

 

Info: www.mci.de

 

Neues Hörsaalzentrums an der RWTH Aachen (Fotos: Guido Erben)