Start Production The Black Keys mit Sennheiser auf „Turn Blue”-Tour

The Black Keys mit Sennheiser auf „Turn Blue”-Tour

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Eine ganze Palette von Sennheiser-Mikrofonen ist derzeit mit The Black Keys auf Welttournee. FoH-Techniker Jason Tarulli begleitet die Band seit ihren Anfängen, als die beiden Musiker in kleinen Clubs in Ohio auftraten und aus dem Kofferraum lebten. Offensichtlich hat er seine Sache gut gemacht, denn Carney und Gitarrist und Sänger Dan Auerbach sind ihm bis heute treu geblieben. Tarulli erlebte den kometenhaften Aufstieg der Band und lernte zusammen mit den Musikern, wie man erst kleinere Clubs, dann mittelgroße Hallen und schließlich ausverkaufte Arenen mit 10.000 Plätzen bespielt. Natürlich hat das auch Einfluss auf die Ausrüstung der Band gehabt: „Es ist einfach toll, dass wir uns jetzt aussuchen können, womit wir arbeiten, nachdem wir so viele Jahre mit dem auskommen mussten, was in den Clubs vorhanden war“, sagt Tarulli. „Was Sennheiser angeht: Das ist unsere erste Tour komplett mit Sennheiser, alles läuft bisher großartig!“

Der Production Manager von The Black Keys, Anthony Pitcher, ist langjähriger Sennheiser-Nutzer und gab den entscheidenden Tipp: „Auf Sennheiser setze ich seit Jahren“, sagt Pitcher. „Es war nicht schwer, mein Team davon zu überzeugen – sie sind brillante Techniker und kannten die Mikrofone natürlich. Ich brauchte ihnen nur vorzuschlagen, sie auch für diese Band zu nutzen.“

„Ich mag vor allem den klassischen Sound und das „Feeling“ von Sennheiser-Mikrofonen wie dem MD 441, MD 421 und e 906“, erklärt Tarulli. „Für Auerbachs Gitarrenverstärker habe ich mich für eine Kombination aus e 906 und MD 421 entschieden. Das e 906 habe ich fast mittig am Lautsprecherkonus plaziert, um die ganzen Feinheiten in den Mitten und hohen Mitten mitzunehmen und den Crunch und Fuzz des Marshall-Verstärkers und der Fender zu bekommen. Das MD 421 habe ich auf halbem Weg, vielleicht etwas weiter, zum Außenrand des Konus plaziert, um die Wärme der tieferen Mitten einzufangen. Zusammen ergibt das einen schönen, vollen Gitarrensound. Ich benutze das e 906 auch für die Rhythmusgitarre, weil es einfach ein tolles Mikro für Gitarren ist. (Genau genommen ist es ein toller Allrounder; man kann es für fast alles benutzen, was laut ist, und es klingt immer fantastisch.) Das MD 421 ist der Klassiker für den Bass. Mit dieser Wahl kann man nichts falsch machen – das 421 gibt die Tiefen und unteren Mitten exzellent wieder.“

Tarullis Idee für den Live-Sound des Schlagzeugs war, einige der im Studio verwendeten Neumann-Mikrofone zusammen mit Sennheiser-Equipment zu nutzen. Bei der Kick-Drum entschied er sich für eine Kombination aus e 901 und e 902: „Das e 901 ist gut und robust in der Kick, wo es den Anschlag und den Klang des Trommelkorpus wiedergibt, während das e 902 außen den Klang des Fells abbildet.“ Für die Snare wählte Tarulli ein MD 441 („ein robustes Mikro, das seitlichen Schall gut ausblendet“), für die Hi-Hat ein Neumann KM 184, das er als „Kleinmembraner, der das Zischeln der Hi-Hats einfängt, ohne dabei dünn zu klingen“ beschreibt. Auch als Overheads setzt er KM 184 ein: „Das KM 184 ist ein fantastisches Kondensatormikrofon mit detailreichem Klang – die Becken klingen voll, weder dünn noch verwaschen, und es passt perfekt zu den anderen Mikrofonen des Drum-Kits. Das sorgt insgesamt für einen natürlicheren Sound“, erklärt er.

Bei der Cow Bell entschied sich Tarulli für ein MD 441: „Overkill? Vielleicht!“, erklärt er lachend, „Aber dadurch klingt die Cow Bell wirklich voll und gleichmäßig. Und wenn es einmal etwas ruhiger wird, kann ich den Regler aufziehen und der Snare etwas Ambience beimischen.“ Die Toms werden mit e 904 abgenommen – mit dieser Wahl ist Tarulli wohl am zufriedensten: „Mit den Tom-Mikrofonen hatte ich eine Zeit lang die größten Probleme“, erinnert er sich. „Ich mag Mikros wie das MD 421 für die Toms, aber Mikrofone dieser Größe sind schwer auszurichten und die Ständer nehmen zu viel Platz auf dem Riser weg. Viele Drummer treffen solche Mikros dann und beschädigen sie teilweise erheblich. Das e 904 hat alle meine Probleme gelöst: Es ist kompakt, wird einfach an den Trommelrand geclipt und hält – selbst wenn es doch mal von einem Drumstick getroffen wird. Und es klingt einfach großartig.“

Für Tamburin und Main Vocals fiel Tarullis Wahl auf das e 945: „Das e 945 ist ein gutes Allround-Mikro mit hoher Rückkopplungssicherheit und sattem Nahbesprechungseffekt“, erläutert er. „Das Tamburin kommt wirklich gut durch, sogar auf einer lauten Bühne. Das gilt auch für die Vocals – das Ergebnis ist ein klarer Gesangs- und ein knackiger Tamburin-Sound.“ Monitortechniker Rob Elliot (The Cure, Gomez) arbeitet seit Juli 2013 mit The Black Keys zusammen und begrüßt Tarullis Mikrofonwahl: „Jason arbeitet schon ewig mit der Band zusammen, da ist es klar, dass er auch die Ausrüstung bestimmt. Ich denke, er hat wirklich eine exzellente Wahl getroffen, deshalb bin ich mehr als zufrieden.“

Info: www.sennheiser.de

Patrick Carney von The Black Keys (Foto: Chris Isaac)