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Regionalveranstaltungen?

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Früher war die Messewelt für die Bühnen- und Veranstaltungstechnikbranche noch in Ordnung. Da gab es mit der Plasa Show eine große internationale Veranstaltung in England – also im Mutterland der Popmusik – mit der SIB eine zweite internationale Messe in Rimini und die eine oder andere Veranstaltung in den USA – Namm Show und LDI -, ergänzt durch eine regionale Veranstaltung in Deutschland, die als Anhängsel der Musikmesse entstand und dafür die ursprünglichen Aussteller der discotec in Düsseldorf mobilisieren konnte. Wie gesagt: früher. Und heute? Ist die Welt vielleicht bald noch mehr in Ordnung. Aktuell sieht es nämlich so aus, als ob sich die unstrittige Qualität deutscher Messeveranstalter durchsetzen wird und die zukünftige Leitmesse, so nennt man eine marktführende Veranstaltung bei den Messegesellschaften, in Frankfurt stattfinden wird. Das bringt für Besucher und Aussteller aus dem Inland, also für uns alle, natürlich enorme Vorteile hinsichtlich Reiselogistik und Zeitplanung. Daneben entstehen starke Veranstaltungen in Asien, die aber entweder ein Ableger der Messe Frankfurt sind oder noch nicht das nötige Innovationspotential spiegeln können, um in der ersten Riege mitspielen zu können. Hintergrund ist die zunehmende Regionalisierung der einstigen Platzhirschen in Italien und England. Während die Messe in Rimini international mittlerweile völlig auf dem Abstellgleis gelandet ist, zeigt auch die Plasa Show einen Trend zur Fokussierung auf den britischen Markt. Anders ausgedrückt: Die Londoner Messe verliert an internationaler Bedeutung. Das ist insofern schade, weil man als Besucher aus der Provinz hier immer das Gefühl hatte, den „Duft der großen weiten Welt“ zu spüren. Dafür hat man dann auch die Nachteile dieser Metropole wie die hohen Kosten und die langen Transferzeiten bei der Anreise in Kauf genommen.
Und die Veranstaltungen in den USA? Sind mittlerweile ebenfalls mehr oder weniger auf den starken Inlandsmarkt fokussiert.
Es sieht so aus, als ob die internationale Messewelt trotz eines Mehrangebotes an regionalen Veranstaltungen für uns kleiner wird. Nicht schlecht, oder?
Herzlichst
Ihr Peter Blach
2008-10-01